Schiff im Hafen von Göteborg

Dutzende Schiffe profitieren in Göteborg von Umwelt-Rabatt

Wer weniger Schadstoffe ausstößt, zahlt weniger Liegegebühr – auf diese Art fördert der größte Hafen Skandinaviens saubere Antriebe. Das Modell erweist sich als Erfolg.

Jedes dritte Schiff, das im vergangenen Jahr Göteborg angelaufen hat, war mit „grüner Technik“ ausgestattet. Das zeigt eine Bilanz des Hafenbetreibers zur Nutzung von Umwelt-Rabatten. Bei der Berechnung der Liegegebühren sei 2016 für insgesamt 75 Schiffe eine Ermäßigung von mindestens zehn Prozent gewährt worden – wobei viele dieser Schiffe regelmäßig in der schwedischen Stadt festgemacht hätten, hieß es in einer Pressemitteilung. Bei besonders geringen Emissionen können Reedereien den Angaben zufolge sogar bis zu 30 Prozent der Kosten sparen.

Als Basis für die Bewertung nimmt der Hafen zwei internationale Register, den „Clean Shipping Index“ und den „Environmental Ship Index“. Die über die zehn Prozent hinausgehenden Rabatte gibt es etwa bei Ausstattung mit einem LNG-Antrieb. „Es ist sehr ermutigend, dass immer mehr Schiffe als ‚grün‘ eingestuft werden können“, sagt Edvard Molitor, Umweltmanager der Gothenburg Port Authority. „Wir wollen die Schifffahrtsunternehmen für ihre Initiativen in diesem Bereich belohnen.“

Das Modell zur indirekten Förderung von umweltfreundlicher Technik über die Hafengebühren wurde am 1. Januar 2015 eingeführt. Bereits im ersten Jahr konnten sich 41 Schiffe für die ermäßigten Gebühren qualifizieren. Die Steigerung im zweiten Jahr entspricht 83 Prozent. Am meisten profitierten den Auswertungen zufolge die in der Nähe von Göteborg ansässigen Unternehmen Tärntank und Furetank von der neuen Regelung. „Viele schwedische Reeder zählen zu den Vorreitern, wenn es um LNG, Methanol, hybrid-elektrische Schiffe und andere ökologisch kluge Lösungen geht“, betont Molitor.

Die Ermäßigungen im Hafen von Göteborg sind vor allem auf solche Schiffe ausgelegt, die hinsichtlich des Umweltschutzes die international gültigen Regeln nicht nur erfüllen, sondern noch einen Schritt weiter gehen. Entscheidend ist dabei eine deutliche Reduzierung der Schwefel- und Stickstoff-Emissionen. Im „Clean Shipping Index“ sind aber auch zahlreiche andere Faktoren berücksichtigt, unter anderem die Art des Unterwasseranstrichs oder etwa der Umgang mit Ballastwasser, Bilgenwasser, Schmieröl, Kühlmittel und Müll.