Die Stena Jutlandica wird schrittweise auf Batteriebetrieb umgestellt

Stena-Fähre wird schrittweise auf Batteriebetrieb umgestellt

Im Hafen soll die „Stena Jutlandica“ schon im Sommer elektrisch fahren. Perspektivisch ist dies sogar für die gesamte Strecke zwischen Schweden und Dänemark geplant.

Mit der Umrüstung einer Fähre auf Methanol-Antrieb setzte Stena Line bereits vor gut drei Jahren Maßstäbe. Nun will die Reederei eine weitere umweltfreundliche Technologie testen: Die „Stena Jutlandica“ (siehe Foto), die auf der Route zwischen Göteborg und Frederikshavn verkehrt, soll Schritt für Schritt auf Elektro-Antrieb umgestellt werden. Der Startschuss fiel Anfang März. Mit der Callenberg Technology Group sei ein Vertrag über die Lieferung einer Batterie mit einer Kapazität von 1 MWh abgeschlossen worden, hieß es in einer Pressemitteilung.

„Mit wachsenden Batteriekapazitäten wird elektrischer Antrieb eine interessante Alternative für Fähren“, sagte Reederei-Chef Niclas Mårtensson. Emissionen könnten auf diese Art „vollständig vermieden werden“. Durch den mehrstufigen Ansatz will das schwedische Unternehmen nach eigenen Angaben gezielt „Wissen und Erfahrungen“ sammeln. Wenn das Projekt erfolgreich sei, könne es später auf andere Schiffe der Flotte von Stena Line übertragen werden, hieß es.

Schritt eins sieht vor, die Bugstrahlruder der „Stena Jutlandica“ mit Batteriestrom zu betreiben und im Hafen elektrisch an- und abzulegen. Im zweiten Schritt soll der Batteriebetrieb auf die Propeller ausgedehnt werden. Dann könnten bis zu zehn Seemeilen (18,5 Kilometer) im umweltfreundlichen Modus zurückgelegt werden. Am Ende soll die Batteriekapazität so weit vergrößert werden, dass die Fähre auf der kompletten Strecke zwischen Göteborg und Frederikshavn ohne herkömmlichen Treibstoff auskommt – das entspräche einer Reichweite von etwa 50 Seemeilen (gut 90 Kilometer).

Die Technik wird den Angaben zufolge auf einem Plug-In-Hybrid-System basieren. Dabei werden die Batterien in der Regel immer dann geladen, wenn die Fähre im Hafen an eine Landstromanlage angeschlossen ist. Möglich ist bei Bedarf aber auch eine Aufladung über die Generatoren während der Überfahrt. Sollte Stena Line das Projekt tatsächlich zum Vorbild für weitere Schiffe nehmen, wäre dies für ganz Nordeuropa von Bedeutung. Insgesamt betreibt die Reederei aktuell 35 Fähren auf 21 Routen, auf Nord- und Ostsee ebenso wie auf der Irischen See.