Baggerschiff "Alexander von Humboldt" fährt mit Biokraftstoff

Bagger hebt Drop-in-Lösung auf neue Stufe

Die „Alexander von Humboldt“ hat einen Rekord aufgestellt: Als erstes Schiff ist sie mehr als 2000 Stunden mit nachhaltigem Biokraftstoff betrieben worden.

Er wird aus Abfallrohstoffen gewonnen und kann fossile Alternativen ersetzen. Der Biokraftstoff von Goodfuels ermöglicht damit ohne große Umbauten eine bessere Umweltbilanz. Die Jan De Nul Group hat das Prinzip auf ihrem Baggerschiff „Alexander von Humboldt“ getestet. Nach Angaben des Unternehmens war es der bisher längste Einsatz des nachhaltigen Drop-in-Kraftstoffs. Die CO2-Emissionen wurden demnach um 85 Prozent reduziert.

Der Motorenhersteller MAN Energy Solutions betonte nun wenige Monate nach Abschluss der Tests, die von dem Baggerschiff absolvierten 2000 Betriebsstunden würden die „Durchführbarkeit des technischen Konzepts“ belegen und dabei „die Einsatzmöglichkeiten von nachhaltigem Biokraftstoff für die Schifffahrt“ aufzeigen. Auf diese Weise könnten „die Emissionsreduktionsziele der Branche erfüllt werden“, hieß es in einer Pressemitteilung.

„Obwohl unsere Motorentechnologie bei der Entscheidung für Antriebslösungen in der Hochseeschifffahrt weiterhin im Vordergrund steht, müssen wir uns als Zulieferer der Branche auch um den Einsatz neuer Brennstoffe, wie beispielsweise Biokraftstoff, kümmern“, sagte der MAN-Manager Patrice Mauger. Das Erreichen des Meilensteins mit der „Alexander von Humboldt“ zeige aber zugleich die Flexibilität der an Bord befindlichen Motoren.

Der Biokraftstoff von Goodfuels ist seit 2018 verfügbar. Das niederländische Unternehmen versichert, dass bei der Herstellung ausschließlich Abfallstoffe genutzt würden – und somit keine „Konkurrenz“ zur Produktion von Nahrungsmitteln entstehe. In den vergangenen Monaten hatten auch schon mehrere andere Reedereien über erfolgreiche Praxistests mit dem Drop-in-Kraftstoff berichtet.

 

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