Baleària präsentiert den LNG-Katamaran "Eleanor Roosevelt"

Baleària präsentiert weltweit ersten LNG-Katamaran

Die neue „Eleanor Roosevelt“ ist nicht nur die größte ihrer Art. Dank eines Flüssiggas-Antriebs wird die Schnellfähre auch besonders sauber unterwegs sein.

Die spanische Reederei Baleària bleibt auf LNG-Kurs: Nachdem zuletzt bereits mehrere RoRo-Schiffe mit Flüssiggas-Motoren ausgerüstet worden waren, folgt nun der erste Katamaran. Ab Anfang 2021 soll der Neubau Autos, Lastwagen und Passagiere befördern. Die Emissionen werden gegenüber herkömmlichen Schnellfähren deutlich reduziert. Darüber hinaus werde eine sensorbasierte Software-Lösung an Bord für einen höchst effizienten Betrieb sorgen, hieß es in einer Pressemitteilung.

Mit einer Länge von 123 Metern und einer Breite von 28 Metern ist die von der Armon-Werft in Gijón gerade fertiggestellte „Eleanor Roosevelt“ nach Angaben von Baleària die größte Schnellfähre der Welt. Etwa 1200 Passagiere und 450 Personenwagen könnten damit auf jeder Überfahrt transportiert werden, hieß es. Der LNG-Antrieb sei für einen solchen Katamaran ein absolutes Novum. Im regulären Verkehr werde das Schiff mit einer Geschwindigkeit von 35 Knoten unterwegs sein.

Bereits seit 2019 setzt die Reederei, die das spanische Festland mit den Balearen sowie mit den Kanarischen Inseln und mit Nordafrika verbindet, auf LNG. Insgesamt sollen schon bald neun Schiffe in der Flotte mit der vergleichsweise sauberen Antriebstechnik ausgestattet werden. Nach einer Investition in zwei Neubauten wurde in diesem Jahr auch mit der Umrüstung bestehender Fähren begonnen.

In welchem Maße verflüssigtes Erdgas (Liquefied Natural Gas) zur Senkung der CO2-Emissionen beiträgt, ist umstritten. Als Lösung für den Klimaschutz ist es aus Sicht vieler Umweltorganisationen nur bedingt geeignet. Der Ausstoß von Stickoxid sinkt im Vergleich zu dem in der Schifffahrt sonst üblichen Schweröl-Betrieb aber um etwa 85 Prozent. Schwefel- und Feinstaub-Emissionen werden fast vollständig vermieden. Eine Umstellung auf LNG sorgt damit in jedem Fall für bessere Luft in Hafenstädten und Küstenregionen.

 

Weitere Informationen:
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