Spezialruder und Propellerdüsen von Becker Marine Systems erhöhen auf hunderten Schiffen die Effizienz. Neustes Beispiel: der Mega-Frachter „Antoine de Saint Exupéry“.
Die französische Reederei CMA CGM hat das erste von drei neuen Schiffen der 20.600-TEU-Klasse in ihre Flotte aufgenommen. Der Mega-Frachter verkehrt laut einer Pressemitteilung ab sofort auf der Route zwischen Asien und Europa. An Bord soll eine ganze Reihe von Innovationen dafür sorgen, dass der Treibstoff-Verbrauch gering bleibt. Eingebaut sind auch zwei Entwicklungen von Becker Marine Systems. Allein durch sie wird eine Reduzierung der CO2-Emissionen um vier Prozent angepeilt.
Vier Prozent mag auf den ersten Blick nach Peanuts klingen. Doch angesichts der Dimensionen der Container-Schiffe, die auf den interkontinentalen Langstrecken eingesetzt werden, kommen schnell gewaltige Mengen zusammen. Ein Zähler auf der Internet-Seite des Hamburger Unternehmens zeigt es ganz genau an: Dank einer speziellen Vorrichtung im Bereich des Propellers konnten demnach auf 854 Schiffen bereits mehr als 4,6 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden (Stand: Februar 2018).
Auch der Neuzugang von CMA CGM macht sich die Technik der Hamburger zunutze. Die 400 Meter lange „Antoine de Saint Exupéry“ wurde von Becker Marine Systems gleich mit einer Art Komplettpaket zum Energiesparen ausgerüstet. Direkt vor dem Propeller befindet sich eine Düse mit integriertem Fin-System aus festen „Leitflossen“ (siehe Foto). Dies optimiert die Wasseranströmung und erhöht somit die Effizienz des Propellers – bei gleicher Antriebsleistung wird mehr Schub erzeugt.
Darüber hinaus verfügt die „Antoine de Saint Exupéry“ über ein individuell angefertigtes Ruder von Becker Marine Systems – durch die Kombination der beiden Produkte wird die Umweltbilanz des Frachters zusätzlich verbessert. Das Vollschweberuder hat eine leicht „verdrehte“ Kante. Durch diesen „Twist“, der genau auf die Form des Schiffsrumpfes abgestimmt ist, wird der vom Propeller erzeugte Wasserstrom optimal abgeleitet. Das spart nicht nur Treibstoff. Es schont auch das Material und verbessert die Manövrierfähigkeit.
Etliche weitere Schiffe mit Propellerdüsen und Ruderanlagen von Becker Marine Systems sind bereits im Bau oder in der Planung – darunter fünf Supertanker, fünf Aframax-Tanker, vier LEG-Transporter und eine Fähre. Weitere CO2-Einsparungen sind also absehbar. Entsprechend dürfte es auch nicht mehr allzu lange dauern, bis der Zähler des Hamburger Unternehmens die Marke von fünf Millionen Tonnen erreicht haben wird.