Kontrollen an Bord sind aufwendig und teuer. Eine gezielte Vorauswahl ist daher unerlässlich. Mit neuer Technik sollen Umweltverstöße bald noch besser erkannt werden.
In Wedel bei Hamburg wird derzeit besonders genau geprüft, was die Schiffe auf der Elbe aus den Schornsteinen pusten. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat eine Kampagne zur Abgasmessung gestartet. Bis Anfang Oktober will die Behörde gemeinsam mit Partnern aus Dänemark, Schweden und den Niederlanden dabei verschiedene Methoden abgleichen und optimieren.
Ziel der Vergleichskampagne sei es, „die Emissionen desselben Schiffs mit verschiedenen derzeit verfügbaren Messtechniken und -strategien bei denselben Umgebungsbedingungen zu messen“, hieß es in einer Pressemitteilung. Auf diese Art solle die Meldung auffälliger Schiffe international besser harmonisiert werden. Die länderübergreifende Abgasmessung erfolge im Rahmen des von der EU finanzierten Forschungsprojekts Scipper.
Zum Einsatz kommen den Angaben zufolge fünf sogenannte Sniffer, ein Laser-Spektrometer, drei Ultrafeinstaub-Messgeräte und Techniken zur differentiellen optischen Absorptions-Spektroskopie (DOAS). An einigen Tagen würden darüber hinaus zwei Drohnen direkt in die Abgasfahnen von Schiffen fliegen und die entsprechenden Werte messen, hieß es. Die Wasserschutzpolizei Hamburg werde in der Zeit zugleich vermehrt Kraftstoffproben von Schiffen nehmen.
Das BSH betont, dass es zwar international verbindliche Grenzwerte für Schiffsemissionen gebe, dass die zur Überprüfung erforderlichen Hafenstaatkontrollen aber zeitaufwendig und dadurch für alle Beteiligten kostspielig seien. Um die Anzahl der überwachten Schiffe zu steigern und gezielt dort zu kontrollieren, wo ein begründeter Verdacht auf Nichteinhaltung der Grenzwerte bestehe, würden in einigen Ländern schon jetzt verschiedene Methoden der Fernmessung eingesetzt.