Klares Signal aus Kopenhagen: Verstöße gegen die neuen Grenzwerte für Schwefel im Treibstoff von Schiffen werden künftig härter geahndet.
Die dänischen Behörden haben eine namentlich nicht genannte Reederei mit 375.000 Kronen (etwa 50.000 Euro) zur Kasse gebeten. Grund dafür: Der ausländische Schiffsbetreiber soll bei der Wahl des Treibstoffs geschummelt haben. Der seit Anfang 2015 für Nord- und Ostsee vorgeschriebene Grenzwert von 0,1 Prozent Schwefel wurde dabei deutlich überschritten. In einem weiteren, nicht ganz so schwerwiegenden Fall sei eine Geldstrafe von 30.000 Kronen (etwa 4000 Euro) verhängt worden, hieß es in einer Pressemitteilung des Umweltministeriums.
„Die ganz große Mehrheit der Reedereien hält sich an die Regeln in den dänischen Gewässern. Gerade deswegen ist es wichtig, diejenigen zu erwischen, die es nicht tun“, sagte Sara Røpke von der dem Ministerium zugeordneten Umweltschutzagentur. „Luftverschmutzung darf nicht straffrei bleiben. Von daher freuen wir uns sehr, dass unsere Anzeigen bei der Polizei jetzt zu Geldstrafen geführt haben.“ Insgesamt seien der Polizei seit 2015 bereits 17 Verstöße gemeldet worden.
Die Schwefelemissionen werden den Angaben zufolge auf verschiedene Weise überwacht. Im Auftrag der Umweltschutzagentur kontrolliere das dänische Schifffahrtsamt in den Häfen des Landes jedes Jahr etwa 400 Schiffe. In 150 Fällen seien dabei zuletzt auch Treibstoffproben entnommen worden. Außerdem würden mit sogenannten „Sniffern“ regelmäßig Luftmessungen im direkten Umfeld der Schiffe auf See vorgenommen – zum einen unterhalb der Brücke über den Großen Belt, zum anderen mithilfe von Kleinflugzeugen.
Schwefelemissionen seien sowohl für die Umwelt als auch für die Gesundheit der Menschen schädlich, betonte Røpke. Umso erfreulicher sei es, dass sich der Schwefelgehalt in der Luft über Dänemark seit Inkrafttreten der neuen Vorschriften am 1. Januar 2015 mehr als halbiert habe. „Wir müssen dafür sorgen, dass dieser Trend anhält – durch effektive Kontrollen, aber eben auch durch harte Strafen für Reedereien, die gegen die Regeln verstoßen.“
Nach Messungen des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie haben die neuen Regeln auch im Bereich der deutschen Gewässer zu einer deutlichen Verbesserung der Luftqualität geführt.