DFDS plant auf der "Ark Germania" Tests mit Brennstoffzellen

DFDS testet Brennstoffzellen im Megawatt-Bereich

Der RoRo-Frachter „Ark Germania“ wird zu einem schwimmenden Labor für saubere Antriebstechnik. Gefördert wird das Projekt vom Danish Maritime Fund.

In der Schifffahrt haben Brennstoffzellen bislang Seltenheitswert. Die Leistung der marktreifen Exemplare ist für den Einsatz auf hoher See zu gering – und der Betrieb im Vergleich zu den meisten Alternativen sehr teuer. Das könnte sich bald jedoch ändern. Denn die dänische Reederei DFDS stellt eines ihrer Schiffe für Tests von Systemen in ganz neuen Dimensionen zur Verfügung.

DFDS will die elektrische Infrastruktur an Bord der „Ark Germania“ (siehe Fotos) aufrüsten, um die praktische Erprobung von Brennstoffzellen mit einer Leistung von bis zu einem Megawatt zu ermöglichen. Für die Umsetzung des Projekts habe das Unternehmen finanzielle Unterstützung vom Danish Maritime Fund erhalten, hieß es in einer Pressemitteilung. Partner der Reederei bekämen künftig die Chance, containerbasierte Anlagen auf dem Außendeck zu installieren und an die Bordsysteme anzuschließen.

„Wir bei DFDS können für Brennstoffzellen-Projekte diese Größenordnung sowie eine reale maritime Umgebung zum Testen bereitstellen“, sagt Jakob Steffensen, der bei DFDS die Abteilung „Innovation and Partnerships“ leitet. „Dank der Förderung können wir nun mit unseren Partnern daran arbeiten, das Potenzial auszuschöpfen, das die Brennstoffzellen-Technik nach unserer Einschätzung bietet.“ Ob es schon konkrete Vereinbarungen mit bestimmten Partnern gibt, ließ das Unternehmen zunächst offen.

Brennstoffzellen wandeln chemische in elektrische Energie um – die Zusammenführung von Wasserstoff und Sauerstoff liefert Strom und Wärme. Stammt der Energieträger aus regenerativer Erzeugung, gehen die Schadstoffemissionen gegen Null. Auf Schiffen werden Brennstoffzellen in bisherigen Pilotprojekten meist nicht für den Antrieb genutzt, sondern nur als ergänzende Lösung für die Versorgung mit Bordstrom.

Der Technologie-Konzern ABB gab Anfang April bekannt, dass gemeinsam mit Hydrogène de France die Herstellung von Brennstoffzellen im Megawatt-Bereich speziell für Schiffe geplant sei. Das Vorhaben baue auf eine bereits 2018 eingeleitete Kooperation mit Ballard Power Systems auf, hieß es in einer Mitteilung. Bereits im November hatten die norwegische Havyard Group und die schwedische Firma Powercell die Entwicklung eines Brennstoffzellen-Systems mit einer Gesamtleistung von 3,2 Megawatt angekündigt. Dieses soll auf Passagier-Schiffen der Reederei Havila Kystruten zum Einsatz kommen.

 

Das RoRo-Schiff "Ark Germania" von DFDS wird mit Brennstoffzellen ausgestattet