Aluminium-Kabel auf Schiffen sparen Gewicht und damit Treibstoff

Effizienz durch Wechsel von Kupfer auf Aluminium

Bei der Verkabelung an Bord ist die Material-Wahl primär eine Frage der Kosten. Doch auch das Gewicht ist entscheidend, nicht zuletzt für den Spritverbrauch.

Elektro-Antriebe spielen in der maritimen Branche eine immer größere Rolle. Entsprechend steigt der Bedarf an geeigneten Kabeln. Und weil der Preis für Kupfer in den vergangenen Jahrzehnten in die Höhe geschnellt ist, sind alternative Metalle gefragt. Aluminium hat zwar eine weniger gute Leitfähigkeit, was größere Kabeldurchmesser erforderlich macht. Das Gewicht ist jedoch deutlich geringer. Schiffe werden dadurch insgesamt leichter – und damit effizienter.

Die Klassifikationsgesellschaft DNV GL hat auf diese Entwicklungen reagiert und nun erstmals eine Typenzulassung für Aluminium-Kabel auf Schiffen erteilt. Drei Jahre lang sei der Einsatz von Leitungen und Anschlüssen aus dem Leichtmetall an Bord des Offshore-Versorgers „Olympic Artemis“ getestet worden, hieß es in einer Pressemitteilung. Nach mehr als 11.000 Betriebsstunden hätten Kontrollen mit Wärmebildkameras gezeigt, dass die Systeme einwandfrei funktionierten.

Durch einen Wechsel von Kupfer auf Aluminium kann das Gewicht nach Angaben von DNV GL um etwa die Hälfte reduziert werden. Bei einem typischen Offshore-Schiff wiege die Verkabelung insgesamt bis zu 60 Tonnen, hieß es. In dem Fall ließen sich also ganze 30 Tonnen einsparen. Bei den Materialkosten seien laut Schätzungen ebenfalls Einsparungen von 50 Prozent möglich. Weitere finanzielle Vorteile ergäben sich dadurch, dass im laufenden Betrieb durch das geringere Gewicht auch weniger Treibstoff benötigt werde.

Die „Olympic Artemis“ gehört dem schottischen Unternehmen Bibby Offshore und wird von Olympic Subsea aus Norwegen gemanagt. Die von DNV GL geprüften Aluminium-Kabel an Bord stammen von dem schwedischen Hersteller Amo Specialkabel.