Die Luneplate bei Bremerhaven dient als ökologische Ausgleichsfläche, etwa für den Ausbau des Container-Terminals. Das Projekt wurde nun mit einem Preis ausgezeichnet.
An der Mündung der Weser liegt nicht nur einer der wichtigsten Häfen Deutschlands. Unmittelbar südlich von Bremerhaven befindet sich mit der Luneplate seit einigen Jahren auch ein wertvoller Naturraum. Geschaffen wurde das Gelände als Ausgleich für Hafenausbauten. Auf insgesamt 1060 Hektar finden hier viele Pflanzenarten sowie Vögel und andere Tiere ein einzigartiges Schutzgebiet. Auch der natürliche Rhythmus von Ebbe und Flut kann sich auf der Luneplate voll entfalten.
Der „ESPO Award 2016“ wurde am Mittwochabend (9. November) im Egmont-Palast in Brüssel überreicht. Die Europäische Seehäfenorganisation („European Sea Port Organization“) zeichnet mit dem Preis Projekte aus, mit denen sich Häfen für ihr ökologisches und gesellschaftliches Umfeld engagieren. Beim diesjährigen Award, der auf der ESPO-Generalversammlung von Violeta Bulc, EU-Kommissarin für Verkehr, präsentiert wurde, lag ein besonderer Fokus auf dem Thema Natur. Nominiert waren neben Bremenports die Häfen Cartagena (Spanien), Dunkerque (Frankreich), Port Caraïbes (Französisches Überseedépartement Guadeloupe) und Riga (Lettland).
Das Herzstück des Naturschutzgebietes Luneplate ist ein Tidepolder. Zweimal pro Tag fließt hier das Brackwasser der Weser durch die Tore eines Sturmflutsperrwerks in neu angelegte Priele rein und wieder raus. Auf einer zweiten Teilfläche wurde aus ehemaligem Acker- und Weideland ein weitläufiges Feuchtgrünland entwickelt, das nun einen Lebensraum für Brut-, Rast- und Zugvögel bietet. An der „Alten Weser“ gibt es zudem eine Auenlandschaft mit Gehölzen, Röhrichten und Grünlandflächen. Zu den weiteren Kompensationsmaßnahmen im Bereich der Luneplate zählt unter anderem ein Wasserbüffel-Projekt.
Die Luneplate sei ein hervorragendes Beispiel für einen integrativen Ansatz, der Wirtschaft und Ökologie verbinde und somit die Anforderungen eines global ausgerichteten Hafens mit denen einer sehr sensiblen Umwelt in Einklang bringe, hatte Robert Howe, Geschäftsführer von Bremenports, anlässlich der Nominierung für den „ESPO Award 2016“ erklärt. Für das Engagement im Bereich Ökologie war die Betreibergesellschaft erst im Oktober zum dritten Mal nach dem „Port Environmental Review System“ (PERS) zertifiziert worden.
Weitere Informationen:
– Video von Bremenports über die Luneplate
– Vorstellung des Projekts durch ESPO
– Pressemitteilung zum Award