Tanker der Reederei Norden nutzt Biokraftstoff von Goodfuels

Testfahrt mit Tanker zeigt Potenziale von Biokraftstoff

Die Reederei Norden will ihren Kunden künftig etwas ganz Besonderes anbieten: klima-neutralen Seetransport. Gelingen soll dies mit einem Schweröl-Ersatz von Goodfuels.

Am Schiff selbst ist nichts verändert worden. Trotzdem war die Fahrt der „Nord Highlander“ ein Novum. Denn auf dem Weg einmal quer durch die Ostsee verursachte der Tanker keine CO2-Emissionen. Als Treibstoff kam nämlich erstmals ein Produkt zum Einsatz, das aus Bio-Abfällen und anderen pflanzlichen Reststoffen hergestellt wurde. Der Test habe gezeigt, dass die Motoren auch damit ganz wie gewohnt funktionieren würden, hieß es in einer Pressemitteilung.

Beim Start in Rotterdam wurde das gut 180 Meter lange Schiff den Angaben zufolge zunächst noch mit fossilem Brennstoff betrieben. Nach einer optischen Kontrolle der Motoren sei dann aber auf den nachhaltigen Biokraftstoff umgestellt worden, erklärte die dänische Reederei. Auf der weiteren Reise in Richtung der estnischen Hauptstadt Tallinn habe die Besatzung die Maschinen testweise für jeweils längere Zeiträume unter verschiedenen Belastungen laufen lassen. Eine zweite optische Kontrolle habe schließlich ergeben, dass die Motoren nicht negativ beeinträchtigt worden seien.

Das niederländische Unternehmen Goodfuels versichert, dass bei der Herstellung der eigenen Biokraftstoffe ausschließlich Abfallstoffe genutzt würden – und somit keine „Konkurrenz“ zur Produktion von Nahrungsmitteln entstehe. Die Reederei Norden betont, dass zur Senkung der Emissionen ihrer Flotte zwar auch andere Technologien genutzt würden. Der Einsatz von sorgfältig ausgewählten Biokraftstoffen könne aber „hier und jetzt“ einen signifikanten Beitrag zum Erreichen der Klimaziele der IMO leisten, hieß es nach der Testfahrt im September.

Norden-Geschäftsführer Jan Rindbo zeigte sich zuversichtlich, dass der umweltfreundliche Schweröl-Ersatz auf dem Markt sehr gute Chancen haben werde. „Nachdem wir nun belegt haben, dass CO2-neutraler Transport eine praktikable Alternative ist, werden ganz bestimmt schon bald viele klimabewusste Kunden genau diese Art von Angebot nachfragen“, sagte er. Sein Unternehmen betreibt aktuell insgesamt 249 Massengutfrachter und 57 Tankschiffe. Die Produktentanker, darunter auch die „Nord Highlander“, sind Teil des Norient Product Pool, der Norden zur Hälfte gehört.