Hadag will neue Elbfähren in Hamburg mit Wasserstoff betreiben

Hadag will Fähren in Hamburg mit Wasserstoff betreiben

Drei neue Schiffe für den Personenverkehr auf der Elbe sollen Batterien an Bord haben. Die ergänzenden Diesel-Generatoren könnten später durch Brennstoffzellen ersetzt werden.

Die Hamburger Reederei Hadag plant eine Ausweitung ihrer Kapazitäten – und will dabei zugleich deutlich umweltfreundlicher werden. Noch für dieses Frühjahr wurde eine Ausschreibung für den Bau von mindestens drei neuen Elbfähren angekündigt. Vorgesehen sind laut einer Pressemitteilung sogenannte Plug-In-Hybrid-Schiffe. Wie bereits in einigen anderen Städten soll der Nahverkehr auf dem Wasser dadurch teilweise im Batterie-Modus abgewickelt werden. Die Hadag geht allerdings noch einen Schritt weiter: Das Konzept sieht perspektivisch einen Betrieb mit Wasserstoff vor.

In einer ersten Phase sollen laut Angaben des Unternehmens die Batterien der Schiffe nachts aufgeladen werden, um einen möglichst großen Teil des Betriebs elektrisch durchführen zu können. Da die Batterie-Kapazität aber nicht für den gesamten Tag ausreichen werde, sei ein sogenannter Range-Extender erforderlich. Diese Funktion werde zunächst ein Diesel-Generator übernehmen, hieß es. In einigen Jahren könne dann aber eine Umrüstung auf Brennstoffzelle erfolgen.

„Mit der Ausschreibung betreten wir ganz neues Terrain, denn bislang gibt es in Deutschland und Europa noch keine vergleichbaren Konzepte für Hafenfähren“, sagt Hadag-Vorstand Tobias Haack. Sobald eine Genehmigung für den Betrieb mit Wasserstoff vorhanden ist, will die Reederei die neuen Fähren mit dem Brennstoffzellensystem nachrüsten und fortan vollständig emissionsfrei betreiben.

An Bord soll der Wasserstoff in palettierten Druckgasflaschen gespeichert werden. Über Laderampen könnten dann leere Flaschen nach Bedarf gegen volle ausgetauscht werden, was ein aufwendiges Betanken der Schiffe überflüssig machen würde. Für einen energieeffizienten Betrieb soll darüber hinaus die Gestaltung der 33 Meter langen Fähren sorgen. Unter anderem sollen die Einstiegsbereiche den Fahrgaststrom besser verteilen, was kürzere Aufenthalte an den Anlegern und damit einen geringeren Kraftstoffbedarf ermöglichen würde.

Hintergrund der Investition sind auch die Ziele eines „Klimaplans“ der Stadt Hamburg. „Wir wollen mehr Passagiere umweltfreundlich auf der Elbe zu ihren Zielen bringen“, sagt der Hamburger Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Michael Westhagemann. Die Reederei betont, dass bereits in den vergangenen Jahren wichtige Entscheidungen für die Entwicklung einer möglichst umweltschonenden Flotte getroffen worden seien. Als Beispiele nennt sie den Bau der diesel-elektrischen Schiffe „Kehrwieder“ und „Elbphilharmonie“ (siehe Foto) und die Nachrüstung der bestehenden Hadag-Flotte mit Systemen zur Abgasnachbehandlung.