Bisher ist das Umschalten auf besonders schwefelarmen Treibstoff nur in den „Emission Control Areas“ vorgeschrieben. Manchen Frachtkunden reicht das allerdings nicht.
Electrolux legt Wert auf nachhaltige Transportketten. Mit den geltenden Emissionsgrenzen in der Schifffahrt ist dies nach Ansicht des Küchengeräte-Herstellers aber nicht möglich. Gemeinsam mit Hamburg Süd geht das Unternehmen daher auf freiwilliger Basis einen Schritt weiter. Im Rahmen eines Pilotprojekts seien die Hilfsmotoren und Boiler des Container-Frachters „Santa Catarina“ in mehreren Häfen in Süd- und Mittelamerika mit sauberem Marinegasöl statt mit Schweröl betrieben worden, hieß es in einer Pressemitteilung der Reederei.
Von dem Projekt profitierten demnach in der Zeit vom 11. bis 24. März die Bewohner der Umgebungen von Manzanillo in Mexiko, Callao in Peru sowie Iquique und Puerto Angamos in Chile. Da die Besatzung in den Häfen für die erforderliche Energie- und Wärmeversorgung an Bord nur Marinegasöl genutzt habe, seien die Schwefeldioxidemissionen deutlich reduziert worden, betonte die vor einigen Monaten vom dänischen Konkurrenten Maersk übernommene Reederei. Anders als in den Emission Control Areas, zu denen neben der Nord- und Ostsee auch die nordamerikanischen Küstengebiete zählen, ist ein solcher Brennstoffwechsel in Südamerika bisher nicht vorgeschrieben.
Finanziert wird das Projekt den Angaben zufolge von beiden Unternehmen gemeinsam. Electrolux trage die Mehrkosten für das Marinegasöl, während Hamburg Süd die Kosten für den operativen Mehraufwand übernehme. „Schwefeldioxidemissionen sind ein erhebliches Umweltproblem in einigen Gemeinden um die Hafenstädte, in die wir unsere Produkte verschiffen. Mit dieser Partnerschaft zeigen wir, dass sich die Industrie schneller als die Gesetzgebung bewegen kann, um die Luftqualität in Häfen zu verbessern, und wir hoffen, dass noch mehr Unternehmen an Bord kommen“, sagt Bjorn Vang Jensen, der bei Electrolux für den Bereich Logistik zuständig ist.