Ab 2024 soll in Norwegen ein emissionsfreier RoRo-Frachter im Regelbetrieb verkehren. Das daran arbeitende Projekt HySHIP erhält eine Finanzspritze von acht Millionen Euro.
Als erste ihrer Art wird die „Topeka“ gleich zwei Funktionen erfüllen. Mit einem Antrieb auf Basis von flüssigem Wasserstoff (LH2) aus „grüner“ Produktion soll sie als Demonstrationsschiff für eine in der Branche bisher kaum eingesetzte Technik dienen. Parallel könnte sie einen wichtigen Beitrag zum Aufbau der für den Treibstoff erforderlichen Infrastruktur leisten. Bereits in vier Jahren soll sie nämlich nach festem Fahrplan Standorte der norwegischen Wasserstoff-Industrie verbinden.
Das Antriebskonzept des geplanten Schiffes kombiniert 1000 kWh Batteriekapazität mit einer Drei-Megawatt-Brennstoffzelle vom Typ PEM (Proton Exchange Membrane). Der benötigte Wasserstoff soll aus einer neuen Anlage in Mongstad bei Bergen, die von den Unternehmen BKK, Equinor und Air Liquide errichtet wird, bezogen werden. Als Betreiber der „Topeka“ ist die Schifffahrtsgruppe Wilhelmsen vorgesehen, die auch die Gesamtleitung des für die Entwicklung und den Bau zuständigen Projekts HySHIP übernommen hat.
Auf einer Route entlang der norwegischen Westküste soll die „Topeka“ in einem kommerziellen Dienst Fracht von Kunden transportieren. Zugleich soll sie Container mit LH2 an die dort gelegenen Stützpunkte für die Offshore-Industrie liefern. Dort könnten künftig dann auch andere Schiffe mit dem sauberen Treibstoff betankt werden. Ziel des Projekts sei es, die mit dem Einsatz von flüssigem Wasserstoff auf Schiffen verbundenen Kosten zu senken, und der Technik damit in ganz Europa zu einem Durchbruch zu verhelfen, hieß es in einer Pressemitteilung.
Die von der EU jetzt zugesagte Förderung des Projekts mit acht Millionen Euro erfolgt im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizon 2020“. Neben Wilhelmsen sind als Projekt-Partner Kongsberg Maritime, LMG Marin, Equinor, Norled, PersEE, Diana Shipping, Stolt-Nielsen Inland Tanker Service BV, Air Liquide, NCE Maritime CleanTech, DNV GL, die ETH Zürich, die Strathclyde University und das griechische Forschungszentrum Demokritos mit an Bord.