Eindeutige Messungen des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie: Luft und Wasser profitieren enorm von der Senkung des Schwefelanteils in Schiffskraftstoffen.
Seit Januar 2015 gelten für Nord- und Ostsee verschärfte Schwefelgrenzwerte. Und seitdem ist die Konzentration von Schwefeldioxid im küstennahen Bereich um 50 bis 80 Prozent zurückgegangen. Das hätten wissenschaftliche Untersuchungen auf der Basis von Messungen an sechs Standorten ergeben, sagte Monika Breuch-Moritz, Präsidentin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), bei einem „Maritimen Sommertreff“ am 18. August in Kiel. Nicht nur die Luft sei sauberer geworden. Die Verschmutzung des Wassers durch Schwerölrückstände habe ebenfalls deutlich abgenommen.
In ihrer Rede würdigte die BSH-Präsidentin die Bedeutung von Grenzwerten für die Entwicklung von neuen Technologien: „Regeln und ihre Überwachung stoßen Innovationen an“, sagte sie. Als Beispiel nannte sie die laufenden Umrüstungen in vielen Häfen für die künftige Nutzung von verflüssigtem Erdgas (LNG) als Treibstoff. Ziel des BSH sei es, die Wirtschaft zu unterstützen, aber gleichzeitig auch die Natur zu schützen. „Dazu braucht man ausgewogene Regeln und eine wirkungsvolle Überwachung. Und dies auch international. Die Ergebnisse zeigen, dass das der richtige Weg ist“, sagte Breuch-Moritz.
Die aktuellen Messungen des BSH erfolgten den Angaben zufolge in Wedel und auf Neuwerk in Zusammenarbeit mit dem Institut für Umweltphysik der Universität Bremen. Ergänzend lägen Daten von europäischen Partnern aus Rotterdam, Plymouth, vom Großen Belt sowie aus Südostschweden vor, hieß es. Der zulässige Grenzwert für den Kraftstoffschwefelgehalt liegt innerhalb der sogenannten Sulphur Emission Control Areas (SECA) von Nord- und Ostsee seit dem 1. Januar 2015 bei 0,1 Prozent.
Weitere Informationen zum Thema auf der BSH-Website.