Preem lässt das Tankschiff "Tern Ocean" mit Bio-LNG betanken

Raffinerie-Betreiber lässt Schiffe dauerhaft mit Bio-LNG betanken

Testläufe hatten die Machbarkeit bewiesen. Nun wird Flüssigerdgas aus nachhaltiger Produktion auch regulär für den Antrieb auf See genutzt – zumindest als Beimischung.

Die beiden mit LNG betriebenen Tanker „Tern Ocean“ und „Thun Evolve“ eröffnen ein neues Kapitel: Auf ihren Einsätzen für den schwedischen Ölkonzern Preem werden sie grundsätzlich zu zehn Prozent mit Biogas betrieben. Die langfristige Versorgung der gecharterten Schiffe mit dem umweltfreundlichen Treibstoffgemisch wurde laut einer Pressemitteilung über einen Vertrag mit dem finnischen Erdgas-Spezialisten Gasum gesichert.

Gasum hat bereits bei Pionier-Projekten in der maritimen Branche Flüssigerdgas aus nachhaltiger Produktion zur Verfügung gestellt. Im Sommer 2018 erhielt etwa die „Fure Vinga“ im Hafen von Göteborg einige Dutzend Kubikmeter verflüssigtes Biogas. Preem sei nun aber der erste Kunde, der künftig auf regelmäßiger Basis mit Bio-LNG für den Einsatz auf Schiffen beliefert werde, betont das Unternehmen.

Durch den Einsatz von LNG (Liquefied Natural Gas) werden die Emissionen von Stickstoff, Schwefel und Feinstaub um jeweils mehr als 90 Prozent reduziert. Beim CO2-Ausstoß wird gegenüber dem verbreiteten Schweröl-Betrieb allerdings nur eine Verbesserung von etwa 20 Prozent erreicht. Mit Bio-LNG, das auch als LBG (Liquefied Biogas) vermarktet wird, sind laut Gasum Einsparungen von bis zu 85 Prozent möglich.

Preem betreibt neben einem Tankstellennetz auch zwei große Raffinerien an der schwedischen Westküste. Hier kommen die „Tern Ocean“ (siehe Foto) und die „Thun Evolve“ neben weiteren Schiffen zum Einsatz. „Seeverkehr ist ein wichtiger Bestandteil der Geschäftstätigkeit von Preem“, sagt die für die Transporte des Konzerns zuständige Managerin Anna Karin Klinthäll. „Wir freuen uns sehr, erneuerbares flüssiges Biogas in den Treibstoffmix einführen zu können.“

Die Herstellung von Bio-LNG ist bislang noch vergleichsweise teuer. Das Potenzial für die Schifffahrt ist aber groß: Sollte sich LNG als Treibstoff etablieren, ließe sich die Infrastruktur ohne Weiteres auch für die regenerative Variante nutzen. Je nach Verfügbarkeit könnte diese dann das fossile LNG komplett ersetzen oder in verschieden großen Anteilen flexibel beigemischt werden.