Mit alternativen Kraftstoffen können Emissionen gesenkt werden. Doch wie zukunftsfähig sind die Lösungen tatsächlich? Die Sustainable Shipping Initiative rückt die Frage in den Fokus.
Die Entwicklung von Umwelttechnik für die Schifffahrt zielt oft vor allem auf das Vermeiden von direkten Emissionen im Betrieb ab. Eher selten wird dabei der gesamte Lebenszyklus der eingesetzten Ressourcen betrachtet. Die Sustainable Shipping Initiative (SSI) hat nun einen Entwurf dafür veröffentlicht, wie die zur Dekarbonisierung der Branche in Betracht gezogenen Kraftstoffe im Hinblick auf übergreifende Prinzipien der Nachhaltigkeit zu bewerten sind.
Das Dokument mit dem Titel „Defining sustainability criteria for zero and low carbon marine fuels“ gibt keine Empfehlungen für bestimmte Lösungen. Es gehe vielmehr darum, Themenbereiche zu beleuchten, die zu berücksichtigen seien, wenn Akteure der Branche sicherstellen wollten, dass die von ihnen gewählten Lösungen tatsächlich keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt hätten, heißt es in einer Pressemitteilung.
Insgesamt werden in der Auflistung der Sustainable Shipping Initiative 13 Nachhaltigkeitskriterien genannt. Diese beziehen sich nicht nur auf potenzielle Emissionen auf Lebenszyklusbasis – also von Herstellung, Transport und Lagerung bis hin zum konkreten Einsatz. Einbezogen sind auch soziale Aspekte und Fragen der Sicherheit sowie mögliche Folgen für die biologische Vielfalt oder die Versorgung mit Nahrung.
Die Autoren betonen, dass das „White Paper“ als Anregung zu weiteren Diskussionen gedacht sei – und rufen gezielt zu Feedback aus der Branche auf. Einen endgültigen Bericht wollen sie Ende des Jahres vorlegen. Die Sustainable Shipping Initiative ist ein Bündnis von Unternehmen und Organisationen, die sich für mehr Nachhaltigkeit in der Schifffahrt einsetzen.