NOxDigital soll automatisierte Erfassung von Emissionen auf See ermöglichen

Norweger planen automatisierte Erfassung von Emissionen

Bisher werden Daten wie der Stickstoff-Ausstoß meist manuell ermittelt und gemeldet. Eine Software-Lösung soll die Genauigkeit erhöhen und zugleich die Besatzungen entlasten.

Wenn Schiffe in norwegischen Gewässern Stickstoff emittieren, wird eine Gebühr fällig. Das Geld fließt in einen staatlichen Fonds. Über diesen wiederum werden Projekte gefördert, die zur Senkung der schädlichen Emissionen beitragen. Die erforderliche Datenerhebung an Bord ist in der Praxis allerdings mühsam – und fehleranfällig. Mit einem neuen IT-Tool der beiden Unternehmen Yxney Maritime und Grieg Connect könnte sich das bald ändern.

Das NOxDigital genannte Tool wird laut einer Pressemitteilung die zur Überwachung des Energieverbrauchs auf Schiffen entwickelte Software Yxney Maress mit einer Positionsdaten-Plattform von Grieg Connect kombinieren. So könne automatisch erkannt werden, wenn ein für die Stickstoff-Besteuerung relevantes Gebiet befahren werde. Die ermittelten Daten zur gewählten Route und zum dafür benötigten Treibstoff würden dann für jeden Nutzer optisch aufbereitet.

Die Einführung des Systems ist bereits für Anfang 2020 geplant. In einer Pilotphase werden zunächst die Reederei Solstad Offshore und der Fähren-Betreiber Fjord1 die Emissionen der eigenen Schiffe mit NOxDigital messen und melden. Bald darauf soll die automatisierte Lösung auch in anderen Segmenten der maritimen Branche Norwegens zum Einsatz kommen. Im nächsten Schritt wäre nach Angaben der Entwickler auch eine internationale Verbreitung möglich – etwa um die Einhaltung der Grenzwerte in den sogenannten Emission Control Areas zu gewährleisten.