Neuer Partner für geplanten Frachtsegler von Sailing Cargo

Lloyd’s Register steigt bei Autotransport-Segler an Bord

Die Pläne zum Bau des weltweit größten Frachtschiffes unter Segeln gehen voran. Nach dem Ausstieg von VW hat das Projekt nun einen neuen Unterstützer.

Bis zu 2000 Autos könnten auf dem 170 Meter langen Schiff künftig Platz haben. Das sind zwar weniger als auf klassischen RoRo-Transportern. Dafür wird das Schiff aber extrem umweltfreundlich sein. Denn für den Antrieb soll zu etwa 80 Prozent der Wind sorgen. Für den restlichen Energiebedarf sind diesel-elektrische Motoren sowie ein Batterie-System für Spitzenlasten vorgesehen. Die Initiative geht auf die Hamburger Firma Sailing Cargo zurück. Als neuer Partner steht den Entwicklern nun die britische Klassifikationsgesellschaft Lloyd’s Register zur Seite.

Windgestützte Antriebe seien eine gute Möglichkeit, auch in der Schifffahrt auf erneuerbare Energien zurückzugreifen, hieß es in einer Pressemitteilung der Briten. Und Projekte wie das des geplanten Frachtseglers „Quadriga“ seien für die ganze Branche wichtig. Die im eigenen Hause erstellte Studie „Low Carbon Pathways 2050“ habe schließlich gezeigt, dass die Klimaschutzziele von Paris nur dann eingehalten werden könnten, wenn bis 2030 emissionsärmere Schiffe in die Flotten integriert würden.

„Wir müssen jetzt die richtigen Entscheidungen für die Zukunft der Branche treffen“, sagt Uwe Köhler von Sailing Cargo. Das „Quadriga“-Projekt kombiniere lange bewährte Systeme mit Spitzentechnologie, um auf diese Art die CO2-Emissionen zu reduzieren. „Es ist sehr spannend, an dieser Initiative beteiligt zu sein“, sagt Nico Dettmann von Lloyd’s Register. „Außerdem ist es immer motivierend, bereits in der Konzeptphase eines Projekts mit dabei zu sein – vor allem dann, wenn es um innovative Technik und um komplett neue Herangehensweisen geht.“

Lloyd’s Register will nach eigenen Angaben durch Beratung und Baubegleitung gewährleisten, dass bei dem knapp 75 Meter hohen Viermaster in den Bereichen Umwelt, Sicherheit und technische Normen jeweils höchste Standards erfüllt werden. Sailing Cargo wurde 2013 gegründet. Mit im Team sind auch die Reederei Peter Döhle und das Büro SDC Ship Design & Consult. Lange Zeit hatte VW angestrebt, den künftigen Großsegler für den Export von Fahrzeugen zu nutzen. Anfang 2017 wurde dann jedoch bekannt, dass der Automobilkonzern aus dem Projekt ausgestiegen ist.

 

Weitere Informationen:
Video über den geplanten Frachsegler
Website des „Quadriga“-Projekts