Elektrofähre "Ellen" - Bericht zum Projekt "E-Ferry" zeigt Einsparungen

Bericht liefert Zahlen zur Effizienz der Elektrofähre „Ellen“

Pro Akkuladung schafft die dänische „E-Ferry“ 22 Seemeilen – mehr als jedes andere Schiff dieser Art. Laut aktueller Auswertung spart sie dabei auch Kosten.

Was vor einigen Jahren als EU-Projekt begann, ist für die Bewohner der Insel Ærø inzwischen Alltag: Im Pendelverkehr fährt eine vollelektrische Fähre vom Hafen Søby aus über den Kleinen Belt Richtung Festland. Die Projekt-Partner haben nun ihren Abschlussbericht vorgelegt. Dieser zeigt, dass der CO2-freie Antrieb alle Anforderungen erfüllt und zugleich besonders wirtschaftlich ist. Reine Akku-Schiffe wären demnach auch für sehr viele andere Fährverbindungen geeignet.

Seit dem 15. August 2019 ist die Elektrofähre „Ellen“ mit einer Batterie-Kapazität von 4,3 MWh (Megawattstunden) in der Dänischen Südsee unterwegs. Auf knapp 60 Meter Länge bietet sie Platz für etwa 30 Autos und 150 Passagiere. Die Erfahrungen der ersten zehn Betriebsmonate hätten gezeigt, dass der Neubau pro Hin- und Rückfahrt etwa 1,6 MWh Energie verbrauche, hieß es in einer Pressemitteilung. Bei den Aufenthalten in Søby könnten die Akkus jeweils so schnell wieder aufgeladen werden, dass keine Einschränkungen beim Fahrplan erforderlich seien.

Die Investitionskosten sind bei einer Elektrofähre zwar immer noch höher als bei herkömmlichen Modellen, wie die Projekt-Partner einräumen. Durch Einsparungen im laufenden Betrieb würden diese aber voraussichtlich in vier bis acht Jahren ausgeglichen sein, hieß es in der Mitteilung weiter. Da die typische Lebensdauer von Fähren bei etwa 30 Jahren liege, würden sich die Investitionen in jedem Fall lohnen.

Im Rahmen des EU-Projekts wurde auch die Zufriedenheit der Passagiere mit der neuen Antriebsart ausgewertet. Laut dem Bericht kommt die Elektrofähre gut an: 45 Prozent hätten sich bei den Befragungen „extrem“ zufrieden und 41,3 Prozent „sehr“ zufrieden gezeigt, hieß es. Als Grund dafür sei nicht nur die Umweltfreundlichkeit genannt worden. Die Passagiere wüssten auch zu schätzen, dass „Ellen“ äußerst leise sei und es während der Fahrt keine Abgase gebe.

Weitere Informationen:
Der vollständige Abschlussbericht zum Projekt „E-Ferry“