Die "Salahuddin" ist wie ihr Schwesterschiff "Sajir" "LNG ready"

Erste Umrüstung von Groß-Frachter aus „LNG ready“-Reihe

In dieser Dimension ist es ein Novum: Eines der Hapag-Lloyd-Schiffe, die bei der Fusion mit UASC übernommen wurden, fährt künftig mit Flüssigerdgas.

Seit 2015 ist die „Sajir“ unterwegs. Noch ist sie ein weitgehend normales Schiff. Doch für 2020 ist ein Dock-Aufenthalt geplant. Und danach könnte sie weltweit Maßstäbe setzen. Denn der von Hapag-Lloyd betriebene Containerriese ist Teil einer Baureihe, die als „LNG ready“ konzipiert wurde. Nun soll der bisher mit Schweröl laufende Motor so umgebaut werden, dass tatsächlich auch LNG getankt werden kann. Die Reederei erwartet eine CO2-Einsparung von 15 bis 30 Prozent. Die Emissionen von Schwefeldioxid und Feinstaub könnten um mehr als 90 Prozent sinken.

Während der bevorstehenden Werftzeit würden Brennstoffsystem und Motor auf „Dual Fuel“-Technik umgestellt, hieß es in einer Pressemitteilung. Geplant sei, das 15.000-TEU-Schiff anschließend im LNG-Modus einzusetzen. Als Back-up sei zudem ein Betrieb mit sogenanntem Low Sulfur Fuel Oil, also herkömmlichem Treibstoff mit geringem Schwefelgehalt, möglich. Der Umbau werde in der Werft Huarun Dadong Dockyard in Shanghai erfolgen.

Mit der Umrüstung des Motors wurde MAN Energy Solutions beauftragt. Das Unternehmen bietet nach eigenen Angaben eine voll integrierte Komplettlösung an, die ein System zur Gasversorgung der Haupt- und Hilfsmotoren sowie ein Hochdruck-Pumpen-Verdampfersystem umfasst. Bereits 2017 war das mit einem MAN-Motor ausgestattete Containerschiff „Wes Amelie“ auf „Dual Fuel“ umgerüstet worden. Der Frachter der Reederei Wessels ist mit einer Kapazität von 1036 TEU allerdings deutlich kleiner als die „Sajir“.

Die „Sajir“ wird ab 2020 voraussichtlich nicht das einzige Großcontainerschiff mit LNG-Antrieb sein. Die französische Reederei CMA CGM hat mehrere Neubauten der 22.000-TEU-Klasse in Auftrag gegeben, die allesamt mit Flüssigerdgas fahren sollen. Trotzdem ist die Ankündigung von Hapag-Lloyd für die gesamte Branche von großer Bedeutung. Denn neben der „Sajir“ hat die Hamburger Reederei noch 16 weitere Schiffe, die „LNG ready“ sind – sie gehörten ursprünglich zur Flotte der arabischen Reederei UASC, die 2017 mit Hapag-Lloyd fusionierte.