Hybridfähren von Scandlines zwischen Rostock und Gedser seit einem Jahr im Einsatz

Weltgrößte Hybridfähren seit einem Jahr im Einsatz

Scandlines setzt auf Schiffe, bei denen ein klassischer Dieselantrieb mit Batterien kombiniert wird. Auch zwischen Rostock und Gedser hat sich die Technik nun bewährt.

Anfang Februar 2017 nahmen die Fähren „Berlin“ und „Copenhagen“ gemeinsam den Regelbetrieb auf. Seitdem pendeln sie im Zwei-Stunden-Takt zwischen Rostock und dem dänischen Gedser. Das Besondere an den beiden Neubauten: Im Hafenbereich verursachen sie fast überhaupt keine Abgase. Ermöglicht wird dies durch einen innovativen Hybridmotor. Insgesamt können damit nach Angaben der Reederei Scandlines etwa 15 Prozent der Emissionen vermieden werden.

Bei herkömmlichen Antriebssystemen wird nur selten die volle Leistung genutzt. Da die Motoren auf maximale Belastungen ausgelegt sein müssen, sind sie für die meisten Standard-Aufgaben im Grunde überdimensioniert. An Bord der Scandlines-Fähren arbeiten die Dieselgeneratoren nach Angaben der Reederei bei einer Auslastung von 85 bis 90 Prozent am effektivsten. Und dank des Hybridsystems können sie relativ konstant auf diesem Niveau betrieben werden.

Bei langsamer Fahrt wird überschüssige Energie einfach in einen Batteriespeicher umgeleitet. Bei hoher Geschwindigkeit oder bei Wendemanövern lässt sich der zusätzliche Bedarf dann wiederum über die Energie aus den Batterien decken. Insgesamt wird dadurch pro Überfahrt weniger Kraftstoff benötigt. In der Praxis wird zudem gerade beim Aus- und Einlaufen auf den leisen und abgasarmen Batteriebetrieb umgeschaltet. Luftverschmutzung und Lärmbelästigung werden somit vor allem in den bewohnten Küstengebieten reduziert.

Schon seit 2013 nutzt Scandlines dieses Prinzip auf der Strecke zwischen Puttgarden und Rödby. Die „Berlin“ und die „Copenhagen“ sind mit einer Länge von knapp 170 Metern aber die bisher größten Hybridfähren – nach Angaben des Unternehmens sogar weltweit. Erstmals kamen die beiden Schiffe bereits 2016 zum Einsatz. Wegen anfänglicher technischer Schwierigkeiten mussten sie allerdings nacheinander noch einmal in die Werft. Am 5. Februar 2017 startete dann offiziell der Regelbetrieb auf der knapp 50 Kilometer langen Route zwischen Rostock und Gedser.