Stena Bulk bietet Einsatz von Bio-Diesel als Option für Frachtkunden

Bio-Diesel-Einsatz als Option für Frachtkunden

Viele globale Konzerne achten inzwischen auf Nachhaltigkeit in ihren Lieferketten – auch beim Seetransport. Die Reederei Stena Bulk reagiert mit einem entsprechenden Angebot.

Die Wahl von Bio-Diesel für den Antrieb von Schiffen verursacht meist zusätzliche Kosten. Immer mehr Frachtkunden nehmen dies allerdings in Kauf, um die eigene Umweltbilanz aufzubessern. Der schwedische Tankschiff-Betreiber Stena Bulk bietet deswegen nun an, den sauberen, aber teureren Kraftstoff in verschiedenen Abstufungen beizumischen. Der große Vorteil dieser Lösung liege darin, dass damit ohne technische Umrüstungen ab sofort Emissionen vermieden werden könnten, betonte die Reederei in einer Pressemitteilung.

Möglich sei künftig eine Beimischung von Bio-Diesel zu 20 bis 100 Prozent, hieß es. Die jeweils bestellten Mengen würden nicht zwangsläufig auf einem bestimmten Schiff, sondern innerhalb der Gesamtflotte von Stena Bulk eingesetzt. Auf diese Art könnten sich Kunden auf jeder beliebigen Route für den nachhaltigen Transport entscheiden – unabhängig von der aktuellen Verfügbarkeit des Kraftstoffs in einem Hafen.

Im April hatte die Reederei einen erfolgreichen Praxistest vermeldet. Der Tanker „Stena Immortal“ war demnach bei einer Atlantik-Überquerung zehn Tage lang komplett mit Bio-Diesel unterwegs gewesen. Genutzt wurde den Angaben zufolge ein rein aus Abfällen hergestellter Kraftstoff des Anbieters Goodfuels. Nachdem die technische und operative Machbarkeit belegt worden sei, könne die Bio-Diesel-Nutzung nun als Option für Kunden im regulären Betrieb angeboten werden, hieß es in der aktuellen Mitteilung.

In den zurückliegenden zwei Jahren haben auch mehrere weitere Reedereien den Bio-Kraftstoff des niederländischen Unternehmens Goodfuels an Bord von Schiffen getestet – zum Teil in direkten Kooperationen mit Frachtkunden. Zuletzt hatte die Jan De Nul Group bekannt gegeben, dass das Baggerschiff „Alexander von Humboldt“ seit Oktober 2019 insgesamt 2000 Betriebsstunden mit dem nachhaltigen Kraftstoff absolviert und damit einen Rekord aufgestellt habe.

 

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