Ventifoils von Econowind werden auf Schiff von Van Dam Shipping installiert

Premiere für windbasierten Hilfsantrieb Ventifoil

Erste Tests mit einer mobilen Version waren erfolgreich. Nun wird der neue Segel-Typ von Econowind auf einem Schiff der Reederei Van Dam Shipping installiert.

Nach Zugdrachen und Flettner-Rotoren geht eine weitere Form des Windantriebs in die kommerzielle Nutzung: Das niederländische Unternehmen Econowind hat für sein Ventifoil-System eine erste Bestellung erhalten. Die futuristischen Segel sollen laut einer Pressemitteilung noch in diesem Jahr ausgeliefert und als Hilfsantrieb auf dem knapp 90 Meter langen Frachtschiff „Ankie“ zum Einsatz kommen. Die ebenfalls niederländische Reederei erhofft sich dadurch eine Senkung sowohl der Treibstoffkosten als auch der Emissionen.

Bei den Ventifoils handelt es sich um flügelförmige Elemente mit einer integrierten Vorrichtung zur aktiven Strömungskontrolle. Abhängig von den jeweiligen Windverhältnissen drehen sich die Segel nach Angaben von Econowind automatisch in die optimale Position. Das Grundprinzip wurde bereits in den 80er Jahren von dem Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau genutzt. Die auf dessen Expeditionsschiff „Alcyone“ installierten Antriebshilfen wurden damals „Turbosails“ genannt.

Auf der „Ankie“ sollen künftig zwei zehn Meter hohe Ventifoils am Bug stehen. „Nach mehreren Jahren der Entwicklung und Erprobung freuen wir uns sehr, nun diesen nächsten großen Schritt zu gehen“, sagt Econowind-Chef Frank Nieuwenhuis. „Wir rechnen damit, dass die in einem Zeitraum von etwa drei Jahren erzielten Einsparungen beim Treibstoff den Kosten des Systems entsprechen werden“, sagt der Reeder Jan van Dam, dessen Unternehmen über eine Flotte von insgesamt acht kleineren Frachtschiffen verfügt.

Econowind wurde 2016 gegründet. Für die Entwicklung der Ventifoils erhielt das in Groningen ansässige Unternehmen Fördergelder der EU. Erste Praxistests erfolgten ab November 2018 in Zusammenarbeit mit der Reederei Wijnne Barends auf dem Schiff Lady Christina. Dabei kam eine mobile Version zum Einsatz, bei der zwei Ventifoils in einem 40-Fuß-Container verstaut sind und per Knopfdruck direkt aus diesem heraus aufgerichtet werden können.

 

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